Montag, 6. August 2007

Schiedsrichter verhindert Pokalüberraschung in Worms!

5.08.2007: 1. Runde DFB-Pokal: VFR Wormatia Worms gegen FSV Mainz 05 1:6
Endlich geschafft. Nach endlosen Wochen der fußballfreien Zeit, begannen an diesem Wochenende die ersten Pflichtspiele der Bundesligisten und die Pokalauslosung versprach einige interessante Spiele. Ein absolutes Muss für die Fußballinteressierten in der Metropolregion war dabei das Rheinland-Pfalz-Derby zwischen dem Oberligisten Wormatia Worms und den Bundesligaabsteiger aus Mainz. Und so machten sich die vier Waldhof-Buben Nicolas, Marek, Marcel und Ich auf den Weg in die Nibelungenstadt, um die Freunde aus der Nachbarschaft gegen den ehemaligen UEFA-Cup-Teilnehmer kräftig zu unterstützen. Klar dass bei so einem prissanten Spiel das Stadion seit Tagen ausverkauft war, es wurde sogar extra eine kleine Hintertorttribüne aufgebaut um die Kapazität auf 12.000 Zuschauer auszubauen. Natürlich stellten die Mainzer wohl mehr als die Hälfte der anwesenden Zuschauer, doch das man Quantität nicht mit Qualität gleichsetzen kann wurde besonders am Ende des Spiels deutlich. Zum Anpfiff wurde unsere Gruppe jedoch in zwei Teile aufgesplittert: Marek und Ich bevorzugten den leicht überfüllten Worms-Block, während Nicci und Marcel eher einen ruhigeren Platz auf neutralem Terrain suchten.

Der Auftakt des Spiels überraschte uns aber alle vier gleichermaßen. Der Klassenunterschied zwischen dem Oberligisten und dem Zweitligisten war selbst für den eingefleischtesten 05er nicht zu erkennen. Die Wormser machten über eine halbe Stunde erheblichen Druck auf den kasten von Dimo Wache, konnten sich dabei sehr gute Chancen herausarbeiten und erkämpften sich über ein halbes Dutzend Ecken. Von den Mainzern war nichts zu sehen, im Gegenteil wäre ihnen beinahe ein Eigentor passiert. Aber wie es im Fußball oft so ist, zappelte bereits der erste Torschuss im Netz. Ein abgefälschter Schuss lies dem VFR-Torwart keine Chance, der zuvor so sicher jede Flanke und Ecke der Mainzer heruntergepflügt hatte. Als wäre dieses Zwischenergebnis nicht unglücklich genug, kam nun der Auftritt des 12. Mainzers an diesem Tag: Gemeint war Schiedsrichter Thorsten Kinnhöfer, der eindeutig große Sympathien für den Karnevalsverein hegte. In der 32. Minute zückte er völlig übertrieben die erste Rote Karte um einige Minuten später bei einem strafstoßverdächtigen Foul im Mainzer Strafraum auf Schwalbe zu entscheiden. Nach 36 Minuten war also der Spielstand komplett auf den Kopf gestellt und der Zuschauer um uns herum setzte noch einen Cent auf einen Außenseitersieg. Doch trotz des Rückstandes und zwei Männern weniger auf dem Platz überzeugten die Wormser mit einem überragenden Kampfstil und waren ebenso überlegen wie vor dem Rückstand. Kurz vor Pausenpfiff war es dann endlich soweit; die Wormatia kam völlig verdient zum Ausgleich. Das halbe Stadion stand Kopf, während die Mainzer auf einmal wieder ganz leise waren. Kurz danach war Pause und während die Wormser ihre Mannschaft zurecht feierten, musste der (Un)-Parteiische gleich mit vier Regenschirmen in die Kabine begleitet werden.

Die zweite Halbzeit gestaltete sich zu unserem Leidwesen wesentlich unausgeglichener, da langsam die Kräfte bei den Nibelungenstädter schwanden und das 2:1 kurz nach Wiederbeginn, übrigens wieder eine zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters, den K.O für den Oberligisten bedeuteten. Im weiteren Spielverlauf gelangen den Mainzern noch sehenswerte Treffer, wobei die Mainz-Fans sich freuten wie kleine Kinder an Weihnachten. Anscheinend ohne jegliche Fachkenntnisse ignorierten sie die Tatsache, dass sie erst seitdem der Schiedsrichter den Freundschaftsdienst in Form von Platzverweisen geleistet hatte mit dem „kleinen“ Nachbar mithalten konnten. So erbärmlich wie die Leistung ihrer Mannschaft in der ersten Halbzeit, so präsentierten sich auch die „Fans“, sofern diese Bezeichnung überhaupt zutraf, da einige teilweise den Namen der eigenen Spieler nicht kannten. Zweifelhaft blieb bis zum Ende ob diese sich über den ungerechten Sieg freuten oder über die Feuerwehrleute, die sie über die gesamte zweite Halbzeit mit Wasserschläuchen nassspritzten. Mag sein, dass es überall ein paar Idioten gibt, aber dass selbst die „Ultras“ die Feuerwehrleute mit „Humba“ und einer Welle verabschiedeten war dann doch zuviel des schlechten Geschmacks. Insgesamt schade dass dem Underdog so früh die Chance für eine Überraschung geraubt wurde, aber anscheinend hat das Ziehkind des DFB auch bei den Schiedsrichtern Sympathien gewonnen. Mit der Leistung werden die Wormser auf jeden Fall um die ersten vier Plätze spielen, die zur neuen Regionalliga berechtigen und dann höchstwahrscheinlich auch auf unsere Wäldhöfer treffen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Alla Wormatia!

Keine Kommentare: